Krieg ist zweifelslos eine beispielslos traumatische Erfahrung für jeden Menschen. Und jeder verarbeitet dieses Trauma auf seine eigene Weise. Woran liegt es, dass Menschen so unterschiedlich auf traumatische Ereignisse reagieren? Warum gelingt es den einen, ein weitgehend normales Leben zu führen, während andere drogensüchtig werden oder mit Aggressionen zu kämpfen haben, die sich manchmal sogar gegen die engste Familie richten? Warum verhalten sich Kinder, die sich vor Bombenangriffen in demselben Bunker versteckten, danach unterschiedlich? Einige können draußen spielen, wohingegen andere Angst haben, nach draußen zu gehen, selbst wenn sie an einen sicheren Ort umgezogen sind?
Die Antwort auf diese Fragen liegt in der Kindheit. Kindheit ist eine Zeit, in der unsere Lebenseinstellungen, Ansichten und Werte geprägt und herausgebildet werden. Dies geschieht durch unsere Eltern, Freunde und andere Menschen um uns herum. In der Regel neigen Kinder dazu, den elterlichen Verhaltensstil, das zwischenmenschliche Handlungsmodell und die Außenweltanschauung ihrer Eltern zu übernehmen. Oft beurteilen sie Ereignisse mithilfe des elterlichen Vorbilds.
Leider übersehen wir im Alltag oft, dass unsere Kinder gehört werden wollen. Wir sorgen für ihr materielles Wohl durch Nahrung, ein warmes Bett und wertvolles Spielzeug, aber oft wird die geistige Harmonie unserer Kinder übersehen. Wir vergessen zu fragen, wie es unserem Kind heute geht. Sich die Zeit dafür zu nehmen ist dann besonders schwer, wenn wir mit anderen wichtigen Dingen belastet sind, um die wir uns kümmern müssen – z. B. uns an das Leben in einem anderen Land zu gewöhnen, die sprachliche Barriere zu überwinden, nach finanziellen Mitteln zu suchen, um unsere Familie zu ernähren, uns ständig mit Papierkram zu beschäftigen, Lebensmittel, Kleidung und andere notwendige Gegenstände zu besorgen. Dennoch hat uns der Krieg gezeigt, dass materielle Dinge nicht der wichtigste Grund für unser persönliches Wohlbefinden sind. Wir haben fast unseren ganzen Besitz zu Hause gelassen, stattdessen haben wir etwas anderes mitgebracht, das für das Lebensglück viel wichtiger ist: unsere Fähigkeit, uns an unterschiedliche Lebensumstände anzupassen, die Liebe zu unseren Kindern und unserer Familie, und unsere einzigartigen Fähigkeiten und Leidenschaften.
Deshalb ist es wichtig daran zu denken, dass wir die psychische Ausgeglichenheit unserer Kinder, aber auch die eigenen (!) selbst gewährleisten und unterstützen müssen. Manchmal fehlen uns vielleicht die richtigen Worte, um die Fragen unseres Kindes über den Krieg zu beantworten, ohne es zu verletzen oder einzuschüchtern. Es kann auch sein, dass wir nicht über die nötigen Mittel und Fähigkeiten verfügen, um mit unserer eigenen emotionalen Notlage oder der unseres Kindes umzugehen. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir erkennen müssen, dass wir Hilfe von außen brauchen. Diese Hilfe sollte unmittelbar erfolgen können. Wir sollten den Anspruch auf psychologische Hilfe mit der gleichen Dringlichkeit behandeln wie den Besuch beim Zahnarzt, wenn wir Zahnschmerzen haben. Unbehandelt können belastende oder ängstliche Geisteszustände zur Entwicklung von destruktiven Gewohnheiten oder psychischen Störungen führen. Stattdessen wünschen wir uns eine glückliche Zukunft für uns und unsere Kinder. Eine Zukunft, in der die Gräuel des Krieges nicht unser Leben bestimmen.
In unserer Gemeinschaft von UKRAINIAN FUTURE gibt es ein hochqualifiziertes Team ukrainischsprachiger Psychologen mit breiter Berufserfahrung. Auch sie sind vor dem Krieg geflüchtet und sie möchten Ihrer Familie helfen, die traumatischen Erfahrungen der vergangenen Monate zu verarbeiten. Wie niemand anders verstehen sie, was Ihnen am schwersten fällt.
Wir möchten Sie herzlich einladen, diese Gelegenheit zu nutzen und an den Gruppentreffen für Eltern sowie an den Kunsttherapiestunden für Kinder teilzunehmen. Wir bieten Ihnen einen sicheren Ort, an dem Sie Ihre Emotionen und Gefühle, Gedanken oder Ängste zum Ausdruck bringen können. Schauen Sie sich einfach unseren Kalender für psychologische Hilfe an. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!
Psychologisches Unterstützungsprogramm für Ukrainer:innen von der "UKRAINIAN FUTURE HILFE-VEREIN"
Ab dem 31. Mai 2022 organisieren wir dienstags von 16:30 bis 18:30 Uhr ein zusätzliches Offline-Treffen der Frauenunterstützungsgruppe, geleitet von Olga Domra, einer analyseorientierten Psychologin.
Ort: Flurstr 1, 22549 Hamburg
14:00 – 15:30 – Kunsttherapie für Kinder im Vorschulalter.
Die Veranstaltung wird von Victoria Latsuk, Kindersozialtherapeutin, geleitet.
Ort: Flurstr 1, 22549 Hamburg
14:00 – 15:00 – Kunsttherapie für Kinder im Vorschulalter.
Die Veranstaltung wird von Oksana Fedchenko, Kindersozialtherapeutin, geleitet.
Ort: Flurstr 1, 22549 Hamburg6:30 – Kunsttherapie für Kinder im Alter von 7-10 Jahren.
Die Veranstaltung wird von Daria Kunchenko geleitet.
Ort: Flurstr 1 Hamburg, 22549.
17:00 – 18:00 – Kunsttherapie für Kinder im Alter von 10-14 Jahren.
Die Veranstaltung wird von Lyubov Tereshchenko, Traumatherapeutin, geleitet.
Ort: Flurstr 1, Hamburg, 22549.
Durchführung von Einzelberatungen offline oder online nach Vereinbarung.
14:00 – 15:30 – Kunsttherapie für Kinder im Alter von 8-11 Jahren.
Die Veranstaltung wird von Victoria Yatsuk, einer Kindersozialpsychologin, geleitet.
Ort: Flurstr 1, 22549 Hamburg5:30 – Offline-Treffen. Psychologische Unterstützungsgruppe für Eltern;
Die Veranstaltung wird von Oksana Fedchenko, einer Kindersozialpsychologin, geleitet.
Ort: SOS Kinderdorf Familienzentrum, Straßburger Str. 19, 22049 Hamburg.
Durchführung von Einzelberatungen offline oder online nach Vereinbarung.
12:00 – 14:00 Uhr – Offline-Treffen ” Sonntags-Teeklatsch”. Zweck des Treffens: gemütliches Zusammensein mit Plauderei bei Tee, Diskussion über verschiedene Themen.
Die Veranstaltung wird von den Fachpsychologen unseres Zentrums für psychologische Hilfe für Ukrainer organisiert.
Ort: Flurstr 1, Hamburg, 22549.