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Anna Kosach-Preine spricht über UKRAINIAN FUTURE

Bislang sind ca. 600.000 Frauen und Kinder von der Ukraine nach Deutschland gekommen. In Polen halten sich derzeit weitere 4 Millionen Schutzsuchende auf, von denen ein Teil möglicherweise ebenfalls nach Deutschland kommen wird. Um diese Menschen mit den für sie notwendigen Informationen zu versorgen und Verwaltungsprozesse effizient zu steuern, MUSS die Lösung im digitalen Bereich liegen. Nirgendwo erfolgt eine Bedarfsanalyse, anhand derer die tatsächlichen Bedürfnisse dieser Menschen erfasst werden. Gleichzeitig gibt es einen Flickenteppich an Hilfsangeboten. Diese Angebote müssen mit den Bedarfen vernetzt werden – wirksam kann dies nur per Datenmatching und Datenanalyse erfolgen.

Herausforderungen und Lösungen liegen im digitalen Bereich  

Hier arbeiten wir aktuell an einer Plattformlösung, wobei für jede Person mit Hilfebedarf ein Profil erstellt wird. Gemeinsam mit Psychologen und Soziologen haben wir Formulare erarbeitet, womit beispielsweise Behinderungen, Tiere oder Altersstruktur der Kinder berücksichtigt werden.

Von der Angebotsseite aus betrachtet: Um effizient Hilfe leisten zu können, müssen Hilfsangebote transparent sein. Jede NGO, jeder Verein, jeder Volunteer kann gemäß unserer Vereinssatzung Partner werden von UKRAINAIN FUTURE. Auch in diesem Fall greift unsere Plattformlösung, so dass Hilfe und Bedarfe effizient verknüpft werden können.

Wir bleiben im Dialog mit den Familien

Ein entscheidender Faktor unserer Arbeit ist Compliance: Ist Hilfe dort angekommen, wo sie hinsollte? Die Menschen, die durch unseren Verein auf verschiedensten Ebenen unterstützt werden, werden fortbegleitet und nicht nur „durchgeschleust“. Hierzu haben wir eine Feedbackkultur etabliert, die uns gleichzeitig hilft, unsere Arbeit stetig zu verbessern.

95 % der schutzsuchenden Familien informieren sich über social media. Für sie relevante Informationen beispielsweise direkt über Behörden zu beziehen, funktioniert schlichtweg nicht. Das liegt neben Sprachbarrieren an nicht intuitiven Webprodukten wie unübersichtlichen Webseiten. Behördenplattformen werden im Grunde nur zur Terminvereinbarung genutzt. Unsere Partner sind META, Instagram und Facebook. Wir sprechen auch mit google, damit zum Beispiel relevante Behördenseiten auf den ersten Seiten auftauchen. Unsere Volunteers sind stark digitalisiert, auch dank unserer Kooperationspartner META, bei dem sich unsere Mitarbeiter regelmäßig fortbilden können.

Unsere Onlineplattform: Informationsangebot, Netzwerk und Jobbörse

Neben dem breiten Informations- und Hilfsangebot ist die Jobbörse ein weiterer Baustein unserer Plattform. Hierfür sprechen wir beispielsweise mit XING. Unser Ansatz ist es, relevante Informationen zum Lebenslauf und Berufserfahrung automatisch in einen – über XING abrufbaren – CV zu überführen, damit die Frauen möglichst schnell passende Jobs finden können.

Parallel zu XING führen wir Gespräche mit großen Unternehmen, um Angebote zu schaffen, Deutsch im Arbeitsprozess zu lernen. In der Regel erfolgt ein Berufseinstieg in Deutschland erst beim Sprachniveau C1, hier wünschen wir uns etwas mehr „Tempo“. Wenn uns an dieser Stelle ein schneller Berufseinstieg gelingt, haben diese Unternehmen Zugang zu Arbeitnehmer:innen aus der Ukraine, mit deren Hilfe im besten Fall nach Ende des Krieges ein Markteintritt in der Ukraine erzielt werden kann.  

Beim Thema Datenschutz ist die Ukraine Vorreiter

Ein wichtiger Bestandteil in jedem unserer Prozesse ist das Thema Datenschutz. Die Ukraine gilt als führendes Land in Sachen Digitalisierung und IT in Europa. In der Ukraine werden alle Dokumente, vom Ausweis über den Führerschein bis hin zu medizinischen Dokumenten online in einer App verwaltet. Selbst russische Cyberkräfte haben es bislang noch nicht geschafft, auf diese Daten zuzugreifen 😉

Auf persönliche Daten innerhalb unserer Plattform hat nur ein kleiner Kreis von Mitarbeitern Zugriff.  Der Rest des Teams arbeitet lediglich mit IDs.

Unsere Vision

Mit unserem Know How und unseren Prozessen unterstützen wir alle Dachländer, also auch Österreich und die Schweiz. Wir sind gut vernetzt und wir sind offizieller Partner des ukrainischen Gesundheitsministeriums und der ukrainischen Bundeswehr. Wir sehen Deutschland für die Ukraine als Hauptpartner in Europa. Wir sind durch viele Bänder miteinander verbunden und dieser Krieg zwingt uns zu der traurigen Erfahrung, diese Bänder zu verstärken. Unsere Vision ist eine nachhaltige Völkerverständigung und eine offene Zivilgesellschaft in der Ukraine. Jahrelang wurde versucht, Demokratie von außen in die Ukraine zu bringen. Nun erleben unsere Frauen und Kinder diese Demokratie hier in Deutschland. Irgendwann werden sie diese Werte zurücktragen in ihre Heimat.